Als Pati in das Familienhaus von Bögöz aufgenommen wurde, war sie in einem erbärmlichen Zustand. Sie hatte nur die Kleidung, die sie trug, war schmutzig, roch stark, und ihr Kopf war voller Läuse. Zu essen gab es kaum etwas; Eier oder Bratkartoffeln galten als Festessen. Pati und ihre drei Geschwister waren völlig auf sich allein gestellt. Ihre Mutter hatte sie verlassen, nachdem sie einen anderen Mann kennengelernt und mit ihm zwei weitere Kinder bekommen hatte. Die Kinder aus der ersten Beziehung ihres Vaters mussten allein zurechtkommen; ein Schicksal, das man unter Pflegekindern leider oft hört. Der Vater war nur gelegentlich an den Wochenenden zu Hause und hatte schwere Alkoholprobleme; er verstarb im vergangenen Sommer im Alter von nur 42 Jahren.
Das wenige Geld, das es gab, gaben die Kinder oft für Zigaretten und Energydrinks aus. Im bitterkalten Winter froren sie so sehr, dass sie schließlich den einzigen Schrank im Haus verbrennen mussten, um etwas Wärme zu bekommen. Die älteste Schwester, damals 14 Jahre alt, versuchte, die Geschwister mit dem Wenigen zu ernähren, das sie kochen konnte. Es gab keine Unterstützung, keine Schule, keine Hoffnung auf eine sichere Kindheit.
Heute lebt Pati in Bögöz in einem Familienhaus mit zwölf weiteren Kindern, die ohne Eltern aufwachsen müssen. Die meisten von ihnen gehören zur Roma-Minderheit, die in Rumänien stigmatisiert und diskriminiert wird und oft unter schwierigen Lebensbedingungen aufwächst; so wie Patis Familie. Die Kinder werden im Schichtdienst von Betreuerinnen versorgt, wobei Erika die Hauptverantwortliche ist. Die Betreuerinnen sind sehr engagiert und liebevoll, doch ihnen fehlen die Mittel. Es gibt keine psychologische Unterstützung, kaum staatliche Hilfe, und die wirtschaftliche Lage Rumäniens hat sich im letzten Jahr weiter verschlechtert. Notwendige Reparaturen oder Anschaffungen, etwa neue Haushaltsgeräte, werden manchmal von den Betreuerinnen aus ihrem eigenen Mindestlohn bezahlt. Ein ehemaliger Bewohner des Hauses, heute erwachsen, hat kürzlich auf eigene Initiative das Haus neu gestrichen, nachdem es sehr verschmutzt war; Geld dafür gab es keines.
In diesem herausfordernden Umfeld bietet unser Basketballprogramm eine wichtige Möglichkeit, den Alltag zu durchbrechen. Derzeit nehmen neun Kinder aus dem Familienhaus regelmäßig am Training teil. Erika beschreibt die Wirkung des Programms so:
„Sie mögen Basketball, sie mögen die Gemeinschaft. Sie kommen glücklich nach Hause. Jedes Mal, wenn sie irgendwohin mitgenommen werden, machen sie gute
Erfahrungen. Wenn das Training im Winter in den Schulen der Stadt stattfindet, sehen sie andere Schulen; das kann sie motivieren, später selbst eine bessere Schule zu besuchen.“
Durch das Training lernen die Kinder, Verantwortung zu übernehmen, miteinander zu arbeiten, Grenzen zu respektieren und Erfolge zu erleben, die ihnen zuvor verwehrt waren; Erfahrungen, die ihr Selbstvertrauen und ihren Blick auf die Zukunft nachhaltig stärken.

































