Text: Katalina Farkas
Wie sieht Bögöz aus, wenn man es zum ersten Mal sieht? „Hier gibt es nur Wohnhäuser“, sagt Theresa schulterzuckend, „und gar keine Läden, in denen man einkaufen kann“. „Aber die Landschaft ist total schön“, beteuert Charlotte, „und die vielen Tiere sind es auch“. Wohnen wollen die beiden hier nicht – aber spannend finden sie es schon.
Um ehrlich zu sein: Charmant sieht Bögöz aus, spektakulär ist es nicht. Kleine Häuser säumen die Straßen, bunter Putz blättert von den Fensterläden, öffentliche Gebäude gibt es tatsächlich nur wenige. Eine Schule, einen Supermarkt, eine Kneipe. Eine kleine Kirche, die nicht wirklich oft von Touristen besucht wird. Der Bahnhof ist kaum mehr als ein schmaler Asphaltstreifen neben den Schienen, stünde das Schild nicht dort, man könnte ihn glatt übersehen.
In diesem Jahr sind viele dabei, die Bögöz am Sonntag zum ersten Mal gesehen haben. Für sie ist alles neu. Die Kirche, der Supermarkt, der Nicht-Wirklich-Bahnhof. Wieder andere haben das Dorf im vergangenen Jahr kennengelernt, vor zwei Jahren oder vor mehr als einem Jahrzehnt. Wir wussten was uns erwartet. Irgendwie. Denn auch für uns ist alles neu. Wenn wir eines in den vergangenen Camps gelernt haben, dann ist es, dass immer alles anders kommt als gedacht. Nichts ist vorhersehbar. Das Wetter ebenso wenig wie die Gruppendynamik, der rumänische Busfahrplan schon gar nicht. Insofern erwartet auch uns viel Unbekanntes. Auch wir sehen Bögöz in diesem Jahr gewissermaßen zum ersten Mal.
Wir sind gespannt, wie es aussehen wird.