Der fünfte Tag in Rumänien sollte für unsere Jungs und Mädels zum anstrengendsten des bisherigen Trips werden. Früh morgens um 8:00 Uhr traten die Teams nochmal zum Training an. Mit dabei war diesmal auch Falk, der am Tag zuvor angereist war, um einen Beitrag über unser Projekt zu drehen. Bevor die Einheit begann, gab es aber eine Überraschung für alle: neue Bälle! Von wem wir die Bälle haben, erzählen wir euch in einem anderen Beitrag. Auf jeden Fall freuten sich alle darüber, endlich wieder mit Bällen spielen zu können, die nicht nur noch einen Hauch Rest-Grip hatten.
Nach dem Training und einem kurzen Frühstück war erst einmal Freizeit angesagt, bis es dann am frühen Nachmittag in Richtung Berge ging. Der Plan war, gemeinsam mit dem örtlichen Pfadfinderverein in der Natur zu übernachten – auf einem umzäunten Gebäude, der ein oder andere sorgte sich trotzdem vor den Bären, die immer wieder in der Region umherstreifen. Unsere Pfadfinder waren jedoch unbesorgt. Kein Bär würde sich in die Nähe eines hoch lodernden Feuers und einer großen, lärmenden Gruppe begeben (und man nimmt wohl nichts vorweg, wenn man verrät: er sollte natürlich Recht behalten).
30 Kilometer von Bögöz entfernt machten wir uns also auf zum Zelten – aber nicht auf direktem Wege, sondern über einen Umweg, der uns zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Region führte. Die Strecke war sehr steil und wir legten in 45 Minuten knappe 800 Höhenmeter über Waldwege und zum Teil schwierige Passagen zurück – nicht alle Kids waren begeistert. Der Ausblick, der sich zwischendurch aber bot, war atemberaubend und entschädigte für die Mühen. Den Kindern war die Anstrengung anzumerken, und als wir ganz oben waren, freuten sich alle, dass es nun nur noch bergab ging. Zudem war der einsetzende kurze Regenschauer eine willkommene Erfrischung. Nach kurzer Zeit erreichten wir eine kleine Lichtung, wo uns die Pfadfinder ein paar ihrer Spiele zeigten, die die Stimmung unmittelbar aufhellten und die vorangegangenen Anstrengungen wieder vergessen ließ.
Nach der wohlverdienten Pause gingen wir wieder in Richtung unseres späteren Schlafplatzes. Etwas abseits vom Wald gab es ein Pfadfindercamp mit ein paar Häusern und Zelten, die uns als Schlafplatz für die Nacht dienen sollten. Erst aber bereitete unser Reiseleiter Örs das Abendessen vor, während sich die Kids beim Fußballspielen die Zeit vertrieben. Seine Version eines Chili con Carnes – mit ungarischer Wurst anstelle von Hackfleisch – fand großen Anklang.
Den Abschluss des Abends bildete ein großes Lagerfeuer – und vor dem Schlafengehen bewunderten die Kids den wunderschönen Sternenhimmel. Einhelliges Fazit: der wäre in Deutschland selten so schön.
Als die Sonne am nächsten Tag aufging und alle noch schliefen, konnten einige Coaches noch ein letztes Mal die Idylle dieses magischen Ortes bewundern – ebenso wie die profunde Stille, die man in München nur selten genießen kann. In einigen Stunden würden die Kinder wieder wach werden, es würde wieder laut werden, doch bis dahin konnte man noch einmal in sich gehen – und sich freuen, bei einem so großartigen Projekt solche überragenden Momente erleben zu dürfen.