Neues Jahr, neue Regeln: Im Camp Bögöz ging es heute schon vor dem Frühstück los – bereits um acht Uhr in der Früh mussten sich unsere Hellboys und Hellgirls beim von der Morgensonne gefluteten schönsten Platz der Welt einfinden. Anscheinend zu früh für einige, die zunächst völlig verschlafen unter dem Korb saßen, während die Uhrzeit den Szeklerjungs und –mädels, die derweil schon munter zockten, gar nichts auszumachen schien.
Erst als das letzte Gähnen unterdrückt war, fingen die „Großen“ mit dem Athletiktraining an. Coach Sid legte besonders viel Wert auf Koordination und Reaktionsfähigkeit. Die Kleinen übten parallel das Ballhandling und probten sich in verschiedenen Abschlussvarianten am Korb. Nach 45 Minuten wurden getauscht. Während es beim Athletiktraining nun etwas spielerischer zuging, passten die Großen hin und her – eine Übung, bei der sich gerade bei den Bögözer Kids noch einige Defizite zeigten. Nach getaner Arbeit – zwei Stunden Training in angenehm kühler Morgenluft – durften die Kids sich dann auf das Frühstück stürzen, danach war Freizeit angesagt. Für den Nachmittag war ein Besuch im Schwimmbad angesetzt.
Weil wir nicht zu spät ins Schwimmbad wollten, rief Irenke schon um 12 wieder zum Mittagessen. Das Hühnchen und den Erbsenreis – Risibisi, im Ungarischen – verschlangen trotzdem alle, auch wenn die meisten Mägen noch vollgewesen sein dürften. Wir nehmen das als Kompliment an Irenke.
Wie immer fuhren wir mit dem Zug nach Székelyudvarhély, der zwar nicht ganz regelmäßig, aber doch immer ungefähr zur selben Uhrzeit den Bögözer Bahnhof anfährt, der aus ein paar alten Holzbalken neben rostigen Schienen besteht. In Deutschland würde er wohl kaum als Bahnhof durchgehen, der dieselbetriebene Zug, der uns kurze Zeit später einsammelte, schien im Gegenzug geradezu futuristisch. Nach knapp zehn Minuten Fahrt und weiteren zehn Minuten Fußmarsch erreichten wir das Freibad. Dort amüsierten sich Bögözer und Deutsche zusammen an den Rutschen, am zwei-Meter-Brett, sowie beim gemeinsamen Wasserbasketball. Auch versuchten einige der Jungs, den Coaches einen Vorwärtssalto vom Sprungbrett beizubringen, was nur Miri halbwegs gelang. Dennoch – oder gerade deshalb – hatten alle viel Spaß in den knapp drei Stunden, die wir zusammen verbrachten.
Auf dem Rückweg waren die meisten Kids vom Schwimmen zwar schon völlig erschöpft, aber Ausruhen war erst für später angesetzt, zunächst wartete noch eine weitere zweistündige Trainingseinheit zusammen mit den Bögözern. Im Athletiktraining wurde nun vor allem auf defensive Koordination geachtet. Dann wurden ein paar Spiele gespielt, bei denen sowohl Sid als auch einige der deutschen Kids ein paar Brocken Ungarisch lernten. Im Laufe des Tages hatten die Münchner den Szeklern schon ein paar Worte beigebracht. Absoluter Favorit unter den neu erlernten Worten: Ehrenmann.
Als nach einem langen Tag endlich das Abendessen, stürzten sich alle wie verhungert auf Griesbrei mit Zimt – und waren froh, nach dem harten Training endlich wieder essen zu können. Der lange und intensive Tag machte sich bei allen bemerkbar, und so fiel die Besprechungsrunde doch sehr kurz aus.
Dabei geht es am nächsten Tag genau so intensiv weiter – wir fahren zum Turnier nach Kézdivasárhély!