Verspätungen, Neuanfänge und nächtliche Gespräche in Transsilvanien

Written by Valts Rozentāls

Es ist mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen!

Und was für ein Vergnügen es ist. Ob man glaubt, dass der erste Eindruck entscheidend ist oder ob er schnell verblasst – das spielt hier keine Rolle. Innerhalb einer Woche kann man viel über andere Menschen erfahren. Johannes ist ein attraktiver, ausgesprochen kluger Mann in seinen besten Jahren. Sein Sohn Paul, ein ruhiger, lebhafter junger Mann Anfang zwanzig, hat sein ganzes Leben noch vor sich. Beide sind dieses Jahr als „Off-Court“-Unterstützer bei uns dabei – sie übernehmen Aufgaben und Verantwortungen, die uns sonst eine Menge Zeit und Energie kosten würden. In Deutschland hätten wir uns vermutlich nie kennengelernt, aber hier mitten in Transsilvanien – da ist alles möglich.

Nach der langen Reise werden die Jugendlichen (die Kinder aus Deutschland) zu ihrer Unterkunft gebracht, gefolgt von einem sehr späten Abendessen. Es versteht sich von selbst – sie fallen danach sofort ins Bett. Das Orga-Team bleibt wach und verbringt den ersten Abend damit, zu plaudern, sich auszutauschen, unsere neuen Freunde kennenzulernen und den kommenden Tag zu koordinieren. Da wir erst spät angekommen sind, ziehen sich die Gespräche bis weit in die Nacht – etwa bis 2 Uhr morgens. Irgendwann schweift der Geist einfach ab, und es bleibt keine Energie mehr, um weiterzumachen. Ein neuer aufregender Tag wartet auf uns.

Das Treffen am Flughafen verlief reibungslos. Am ersten Tag nach Schulschluss hatten wir mit mehr Leuten gerechnet, aber dieses Jahr war es überraschend ruhig. Die Sicherheitskontrolle ging zügig, und dank geänderter Grenzregelungen mussten wir nicht einmal durch den Zoll.

Und trotzdem – Déjà-vu: Unser Flug verspätet sich mal wieder. LH1670 sollte um 14:50 Uhr vom Münchner Flughafen starten, aber die erste Verzögerung verschob ihn auf 15:45 Uhr. Ja, die erste, denn dann folgte noch weitere auf 16:00 Uhr und noch eine auf 16:20 Uhr. Solche Verspätungen haben Auswirkungen – schließlich mussten wir noch mit dem Bus vom Flughafen in Cluj-Napoca nach Bögöz (ungarisch; rumänisch: Mugeni) fahren. Die geschätzte Fahrtzeit ohne Zwischenstopps: etwa 3 Stunden und 16 Minuten. Das war der Grund, warum wir deutlich später als geplant ankamen.