Bevor für die Münchner die Ferien zu Ende gehen, wollen wir euch Tag 7 unseres Rumäniencamps 2019 nicht vorenthalten.

Der Tag begann mit einer Geburtstagsüberraschung für Orsi, die wir schon seit unserem ersten Jahr hier in Bögöz begleiten und die sich bald auch dem Basketballteam anschloss.
Es war sehr früh für unsere Münchner Mädels, eigentlich zu früh, um ehrlich zu sein. Dennoch waren alle sofort bereit, noch eher als gewohnt aufzustehen, um Orsi in aller Herrgottsfrühe ein Ständchen inklusive Torte und riesiger Luftballons zu überbringen. Schüchtern, aber dennoch sichtlich gerührt, empfang uns Orsi, die eigentlich gerade zum Training aufbrechen wollte.

Am Nachmittag wurde es dann nochmal „ernst“. Sechs Teams traten in unterschiedlichen Disziplinen im Garten von Irenke gegeneinander an. Um Verwechslungen auszuschließen, kennzeichneten sich die Teams mit Wasserfarben untereinander. Dann konnten die Abschlussspiele beginnen. „Pinguinmarsch“, „Krabbelgruppe“ und „Schnellste Maus von Rumänien“ waren nur drei von vielen Wettkämpfen, die mit lautem Anfeuern, schrillem Gelächter und aufgeregtem Zurufen von großer Begeisterung zeugten.

Eine spannende Woche geht zu Ende. Erfüllt, glücklich, aber auch wehmütig fahren die Münchner wieder heim. Die beiden ersten und wichtigsten Fragen der Bögözer Kinder bei der Abreise der Hellenen waren: „Wann kommt ihr wieder und wann dürfen wir euch besuchen?“

One Team, Bögöz go!

Der Donnerstag war der regnerischste Tag unseres Basketballcamps und betonte erneut, wieso wir uns auch weiterhin verstärkt für den Bau einer Sporthalle in Bögöz einsetzen wollen. Sandy stand um sieben Uhr morgens auf, um die Wetterlage zu überprüfen. Es sah zwar bedrohlich nach Regen aus, aber wir entschieden uns, dass Morgentraining stattfinden zu lassen.

Pünktlich um 8 Uhr standen alle Kinder und Trainer auf dem Feld, und nur 5 Minuten später fielen auch schon die ersten Regentropfen. Anfangs regnete es nur leicht. So trotzten wir dem Wetter und führten das Training beharrlich fort. Nach 20 Minuten aber, mussten wir abbrechen. Der Niederschlag nahm zu und alle jungen Sportler samt ihrer Trainer waren in nur kurzer Zeit klitschnass.

So liefen die Bögözer Kids im strömenden Regen wieder heim, während sich unsere Münchner Kids in die Pension begaben und den Vormittag mit Kartenspielen verbrachten.

In der Zwischenzeit organisierte Sandy kurzfristig ein Spiel in den wenigen Sporthallen in Udvarhely, die nächstgelegene Kleinstadt, 12 Kilometer von Bögöz entfernt. So konnten zumindest die Münchner den Nachmittag basketballspielend verbringen. Dort angekommen staunte man nicht schlecht über die verhältnismäßig große Halle und ihre Zuschauertribüne, die bereits mit einigen Eltern des Basketballteams aus Udvarhely besetzt war. Nur die mobilen Korbanlagen ließen vermuten, dass es sich eigentlich nicht um eine reine Basketballhalle handelt.

Das Spiel gegen Vendor war schnell entschieden und unsere Kleinsten – 2006 und jünger – zeigten phasenweise gutes Teamplay. León machte erste Coachingerfahrungen und Maria übernahm ihre Rolle als Schiedsrichterin. Die Partie entschieden unsere Hellenen deutlich für sich.

Anschließend waren Duschen und Abendessen angesagt, bevor der lange Esstisch in der Scheune für Spiele wie „Kommando Bimberle“ zweckentfremdet wurde.

Nachdem die letzten Tage intensiv und ereignisreich waren, schliefen unsere Münchner um 11 Uhr tief und fest ein. Was wohl der morgige Freitag für sie bereit hält?

Der Mittwoch war dann ein eher entspannter Tag für alle. Durch den geplanten Kinoabend, der am Vortag doch entfiel, gab es auch kein morgendliches Training. Also konnten alle ausschlafen. Nach dem Mittagessen machten wir uns mit der Pferdekutsche auf den Weg nach Dersch, wo wir durch eine der wenigen erhaltenen siebenbürgischen Wehrkirchen geführt wurden. Die holprige Hin- und Rückfahrt war für alle eine Herausforderung, auch wenn Sid es irgendwie schaffte, während der Kutschenfahrt einzuschlafen.

Nach einem anstrengenden Abendtraining hatten die Coaches eine besondere Überraschung parat. Mit einem LED Draht brachten sie die Körbe auf dem „schönsten Basketballplatz der Welt“ zum leuchten. Mit farbigen Knicklichtern ausgestattet und einem orange-leuchtenden Ball versorgt, fand der erste Nightball der Bögözer Geschichte statt.

Dies war jedoch nicht das Ende dieses ereignisreichen Tages. Um 2 Uhr in der Nacht fingen gefühlt alle Hunde des Dorfes an zu bellen. Grund dafür war ein großer Bär, der um diese Zeit an unserer Pension vorbeilief und deren Anwesenheit von der Sicherheitskamera des Ladens gegenüber eingefangen wurde. Bögöz ist eben immer für eine Überraschung gut.

Fotokids: Mia + Blanca

Auch der Dienstag stand unter dem Motto „Abenteuer“. Diesmal blieben wir aber nicht im Dorf, sondern es ging auf eine einstündige Fahrt mit dem Bus in die „Wildnis“. Nach einem kurzen Mittagessen, den uns die Eltern unserer Bögözer Kids organisiert hatten, begaben wir uns zu Fuß zur Almási-Höhle. Nach einer etwas heiklen Wanderung über wackeligen Hängebrücken im malerischen Wald kamen wir neugierig an unserem Ziel an. Nachdem wir uns in drei Gruppen aufgeteilt hatten, führte uns Imi, Evis Mann, durch die Höhle. Spektakulär und nicht ganz ungefährlich, aber vor allem aufregend war es im Inneren der Höhle. Gleich zu Beginn erwartete uns ein Schwarm von Fledermäusen, die hektisch um uns herumflogen. Für einige wenige Tiere waren wir weniger spannend und so hingen sie gelangweilt oder einfach nur müde von der Höhlenwand herunter und ließen sich minutenlang begutachten.

Anschließend mussten wir einen kleinen Umweg zum ausgemachten Treffpunkt machen, da unser Bus den steilen Pfad nicht bewerkstelligen konnte. So waren wir insgesamt 8 Stunden und einige Kilometer unterwegs. Am Ziel angekommen warteten bereits einige Bögözer Mütter mit Brot und selbstgemachter Marmelade auf uns.

Die Fotokinder des Tages waren Maria + Robel.